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Nach Absage: Spontan-Ersatz-Vernissage

Die Freundschaft zwischen Kirchheim und Lauffen hat am vergangenen Wochenende eine neue Blüte getrieben. Nachdem das Landratsamt Ludwigsburg die Open-Air-Ausstellung „Fragmente“ mit Bildern der Fotokünstlerin Franziska Schiefer kurzfristig wegen „naturschutzrechtlichen Bedenken und Auflagen“ abgesagt hatte, verlegten die Macher der WeinKultur Kirchheim die Vernissage spontan in eine private Scheune nach Lauffen.
 
Ursprünglich gedacht als weiterer Höhepunkt der Kirchheimer Traditionsreihe „Kunst im Mai“, sollten die eindrucksvollen Portraits der aus Lauffen stammenden Künstlerin die Terrassenweinberge an der Kirchheimer Neckarschleife zieren – dort also zur Geltung kommen, wo bis vor wenigen Tagen die Ausstellung „Mauerköpfe“ der Kirchheimer Malerin Brigitta Loch zu sehen war. Obwohl die WeinKultur an der geplanten Ausstellung nur mittelbar beteiligt war (sie wollte die Flächen in der Steillage stellen), reagierte das ehrenamtliche Team auf die Absage so, wie es das am liebsten tut: spontan und kreativ. Innerhalb weniger Stunden war die Alternative organisiert: In der Scheune der Familie Wein in Lauffen wurden in einem Generationenprojekt die Bilder kuratiert und platziert. Initiiert von der Enkelin Hannah Wein, einer sehr guten Freundin der Künstlerin Franziska Schiefer, arbeitete die ganze Familie an der praktischen Umsetzung der Ausstellung. Einige Dutzend Gäste versammelten sich schließlich bei der spontanen Vernissage am Abend, die zwar nicht in den Kirchheimer Steillagen stattfand, dafür genau in der positiven Haltung, die den Freunden von Wein und Kultur eigen ist. Und die Ausstellung wird mit dieser einmaligen Veranstaltung nicht beendet sein. Die Bilder von Franziska Schiefer ziehen demnächst wieder um nach Kirchheim, um dort an einem passenden Ort gezeigt zu werden.

Freuen dürfen sich die Kunstfreunde jetzt schon auf die Ausstellung „Fragmente“, denn Franziska Schiefers Schwarz-Weiß-Portraits kommen den von ihr ausgewählten Menschen ganz nah und zeigen gleichzeitig, wie wichtig die Zwischentöne sind. „Man sieht Details, gewinnt dadurch einen Eindruck des ganzen Menschen und darf sich doch nie sicher sein, dass man richtig liegt“, sagte der Co-Gastgeber der Vernissage, Holger Gayer, nach der gelungenen Spontanveranstaltung, bei der auch mehrere Weine kredenzt wurden: aus Gayers Wahlheimat Lauffen, wo die örtlichen Weingärtner so viele Steillagen bewirtschaften wie sonst nirgendwo in Württemberg, und von der WeinKultur Kirchheim, wo die zweite Generation der Rosé-Cuvée Rosa eben das Licht der Welt erblickt hat.
 
„Die Verbindung zwischen diesen zwei Orten hat mich geprägt. Zwischen Kirchheim und Lauffen verläuft nicht nur eine Landkreisgrenze. Hier treffen auch die Region Stuttgart und die Region Heilbronn-Franken aufeinander. Wir sprechen sogar unterschiedliche Dialekte. Aber im Herzen bin ich mit kaum jemandem so verbunden, wie mit den Menschen in Kirchheim und Lauffen“, meint der in Kirchheim aufgewachsene und in Lauffen wohnende Gayer.
 
Die neue Rosa der WeinKultur Kirchheim ist im Kirchheimer Dorfladen (KiD), in der Obsthalle Kirchheim, in den Verkaufsstellen der Weingärtner Stromberg-Zabergäu und auf der deren Website www.wg-stromberg-zabergaeu.de zu haben. Für 7,50 Euro pro Fläschle.

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