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Neue Ausstellung in den Kirchheimer Steillagen: Brigitta Lochs „MauerKöpfe“

An manchen Tagen reichen schon ein paar Schritte, um das einzigartige Gefühl von Heimat zu spüren. Wer sich am 5. September um 11 Uhr in Kirchheim an der Hochzeitswiese an den Steillagen am Neckar einfindet, kann dort zu einem Parcours der besonderen Art aufbrechen: Die Gemeinde Kirchheim weiht an diesem Sonntag den Kapellenbergweg ein. Der neue Rundwanderweg führt am Neckarbogen entlang durch die charakteristischen Steillagen jenes Dorfes, das wie kaum ein anderer Ort in Württemberg für die Symbiose aus Wein und Kultur steht.
 
Entsprechend hochkarätig ist das Programm des Tages: Der bundesweit geschätzte (und nur ein paar Kilometer weiter in Lauffen geborene) Saxofonist der SWR-Big-Band, Klaus Graf, wird mit dem Dukes Quartett (für Insider: sein Sohn spielt Schlagzeug in der Formation) den ersten kulturellen Höhepunkt beisteuern. Eine Stunde später – und ein paar hundert Meter entfernt – wird mitten im Wengert die neue Ausstellung der WeinKultur eröffnet. Die Macher des kommunalen Kirchheimer Weinbauprojekts konnten die ebenso sensible wie expressive Malerin Brigitta Loch für eine Exposition gewinnen, die sie sinnigerweise „MauerKöpfe“ nennt.

„Brigitta Loch malt mit großen, farbigen Pinselstrichen, lässt Fließspuren zu, nutzt eine extreme Palette, welche großzügig, fast verschwenderisch, Rot-, Blau- und Gelbtöne anbietet“, urteilt der Stuttgarter Galerist Günter Baumann über die Kirchheimer Künstlerin. Dieses „Pathos der Peinture“ verwandele „das Antlitz in eine Inszenierung von Augenblicken“.
 
Brigitta Loch selbst ist da ungleich bescheidener. „Kirchheim ist Heimat für mich“, sagt die Malerin, „auch wenn ich viel unterwegs war, so sind die Menschen und die Landschaft, die Lebensart, das Klima und die Obstwiesen und Weinberge 
entlang des Neckars tief in mir verwurzelt. Menschen bearbeiten die Weinberge und Felder, und es sind die Menschen, mehr noch ihre Gesichter, ihr Ausdruck, die einen Schwerpunkt meiner Arbeit bilden.“
 
Daher liege es nahe, „meine Bilder, sprich Gesichter oder Köpfe, in die Weinberge entlang des Neckars zu bringen: Man kann sie ansehen, seine eigenen Stimmungen auf sie projizieren, oder von ihnen eingefangen und selbst betrachtet werden“. Es seien Blicke, „die eine Verbindung zwischen den Dargestellten und den Anschauenden eingehen sollen“. Durch die Farbigkeit und die raue Malweise solle „viel Freiheit zur eigenen Interpretation verbleiben“. Ihre Köpfe, so Brigitta Loch, „sollen zum Nachdenken und Auseinandersetzen anregen, sie sollen verwirren oder einfach stark und schön sein“.

Wie zuvor die Ausstellung „Die Gefühlsmonster sind los“ sind auch Brigitta Lochs „MauerKöpfe“ frei zugänglich unter dem Motto „Guck & Go“ zu sehen. Den besten An- und Überblick hat man vom Radweg zwischen Kirchheim und Lauffen aus. Auch wer den neuen Kapellenbergweg entlang wandert, kann die Schau nicht verfehlen. Und wer den Kunstgenuss mit einem guten Schluck krönen will, um Wein und Kultur anständig zu feiern, dem sei Regina empfohlen. Die Erstlings-Cuvée der WeinKultur Kirchheim sei ein „Weißwein, der richtig steilgeht“, meint die Stuttgarter Zeitung. Zu haben ist Regina zum Preis von 9,50 Euro im Kirchheimer Dorfladen (KiD), in der Obsthalle zwischen Kirchheim und Lauffen sowie an den Verkaufsstellen der Weingärtner Zabergäu-Stromberg. Dort kann der Wein auch bestellt werden. Er wird dann verschickt.

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