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Rosa ist wieder da

Am Ende waren sich alle einig: Die Wiedervereinigung von Rosa, Regina und Roberto war nicht nur ein ganz besonderer Moment für die Weinfreunde in Kirchheim, sondern auch ein voller Erfolg. Zum ersten Mal überhaupt konnten alle drei Weine der kommunalen Initiative WeinKultur Kirchheim zusammen probiert und genossen werden. „Wegen des großen Erfolgs hat bisher immer einer gefehlt, weil er mal wieder ausverkauft war“, sagte Holger Gayer, als er am Freitagabend in der Alten Kelter auf „diesen historischen Moment“ hinwies. Doch jetzt, so der in Kirchheim aufgewachsene Moderator, Autor und Weinkolumnist, „sind alle drei auf einmal da – und wir sind dabei“.
 
Möglich wurde diese vinologische Familienzusammenführung in der Alten Kelter, weil ein Jahr, nachdem die letzte Flasche Rosa über den Ladentisch ging, der Kult-Rosé der WeinKultur Kirchheim endlich wieder verfügbar ist. Und das nicht nur zur Livepräsentation am vergangenen Freitag. Seit wenigen Tagen ist die neue Cuvée aus Lemberger, Trollinger und Cabernet Sauvignon auch im Kirchheimer Dorfladen (KiD), in der Obsthalle Kirchheim und in den Verkaufsstellen der Weingärtner Stromberg-Zabergäu zu haben. Zum unveränderten Preis von (nur) 7,50 Euro pro Fläschle (trotz allenthalben gestiegener Preise ist Rosa bescheiden), präsentiert sich der Rosé so, wie er sein soll: frisch, jung, lebendig und doch reif und ruhig genug, um den Weinliebhaber*innen den vollen Genuss zu garantieren.

© Jonathan Wein
© Jonathan Wein

So waren sich auch die zahlreichen Gäste in der Alten Kelter einig, dass die 2021er Rosa „perfekt gelungen“ sei, einige fanden sogar, „dass der neue Jahrgang noch deutlich besser ist als der erste“. Eine Cuvée zu machen, ist manchmal tatsächlich wie die Suche nach dem richtigen Pfad in unwägbarem Gelände: Man kennt das Ziel, weiß aber noch nicht genau, wo der Weg verläuft. Entsprechend intensiv hat das Team der WeinKultur zusammen mit Kellermeister Michael Schiefer von den Weingärtnern Stromberg-Zabergäu in den letzten Wochen an der neuen Rosa gearbeitet und dabei beschlossen, Rosa noch ein wenig gehaltvoller zu machen als sie es ohnehin schon war. So wurde aus dem schwäbischen Duett Lemberger und Trollinger ein Terzett: Ein guter Schluck Cabernet-Sauvignon sollte die beiden Leitsorten ergänzen und dem Kirchheimer Rosé ein Stück französisches savoir-vivre mitgeben. Herausgekommen ist am Ende sogar eine paritätische Mischung. Das Verhältnis Drittel-Drittel-Drittel zwischen den drei Sorten gibt dem Wein eine starke Struktur, eine animierende Farbe und gleichzeitig eine luftige Erdung.
 
Ihrem wichtigsten Zweck – einen Abend voller Begegnungen, Musik und Freude zu begleiten – ist Rosa jedenfalls perfekt nachgekommen. Mit einer emotionalen Mischung aus eigenen Stücken und Coverversionen bekannter Songs hat die Stuttgarter Künstlerin Mareeya das Publikum verzaubert. Wie sie aus voller Seele die Soul-, Pop- und Jazzsängerin den Bill-Withers-Klassiker „Just the two of us“ interpretierte, verursachte Gänsehautmomente, die ihr Gitarrist Benny Eisel noch verstärkte, in dem er technisch perfekt einige Riffs mit einer Loop-Maschine einspielte, um danach versierte Soli draufzusetzen. „Das war, als sei Ed Sheeran in Kirchheim aufgetreten“, meinte später ein Besucher und erinnerte mit diesem Kompliment an den britischen Singer-Songwriter, der genau diese spezielle Technik in der Popwelt etabliert hat.

© Jonathan Wein
© Jonathan Wein

Den Höhepunkt aber lieferte Lisa Riecker zur Mitte der Veranstaltung in einer Schatzkiste. Was sich darin verbarg, blieb zunächst freilich ein Geheimnis. Wie bei den überaus erfolgreichen Schatzsuchen der Kirchheimer Weinerlebnisführerin und ihrem Projekt „Wein-Lage“, war die Kiste zunächst verschlossen. Normalerweise müssen Rieckers Gäste bei den Veranstaltungen Rätsel lösen, um unter dem Motto „Rettet Rosa, Regina und Roberto“ erfolgreich zu sein. Am Freitag in der Alten Kelter war das ein wenig anders. Zusammen mit Moderator Holger Gayer hielt sie das Publikum zur Suche nach dem Schlüssel an, der die verschlossene Kiste öffnen sollte. Der glückliche Finder durfte den Schatz sogar behalten: die erste Flasche Rosa des Jahrgangs 2021.
 
Der gute Wein, das wunderbare Essen der kulinarischen Abteilung der WeinKultur um Brigitte Wittich und Patrizia Mecheels, die von Thomas Nollenberger perfekt hergerichtete Kelter und das insgesamt fantastisch eingespielte Team der WeinKultur berührten schließlich auch den eigentlichen Hausherrn auf eine besondere Weise. Er sei „überwältigt von dem schönen Gefühl, wieder in einen Saal voller gut gelaunter, glücklicher Menschen zu blicken und mit so vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen“, sagte Bürgermeister Uwe Seibold und freute sich, dass die WeinKultur noch häufiger solche Anlässe bieten könne, nachdem der Gemeinderat beschlossen hat, dass der kommunale Eigebetrieb zum Schutz und Erhalt der Steillagen eine Dauereinrichtung der Gemeinde wird. „Damit“, so Seibold, „hat der Gemeinderat nachdrücklich gezeigt, dass er die Verantwortung für eine der wichtigsten Wurzeln unserer wunderbaren Heimat übernimmt“.
 
Die neue Rosa ist ab sofort im Kirchheimer Dorfladen (KiD), in der Obsthalle Kirchheim und in den Verkaufsstellen der Weingärtner Stromberg-Zabergäu für  7,50 Euro pro Fläschle zu haben.

© Jonathan Wein
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